Besonderer Fokus auf britischer Anlage
Mannheim, 19. September 2022 – Die CropEnergies AG, Mannheim, prüft kontinuierlich die Kapazitätsauslastung für die Anlagen zur Herstellung von erneuerbarem Ethanol. Angesichts der Vervielfachung der Energie- und Strompreise in Verbindung mit den anhaltend hohen Rohstoffpreisen nimmt der Druck auf Kostenseite zu. Insbesondere ab Januar 2023 wird CropEnergies nur zu einem geringeren Maße von den Absicherungspositionen profitieren können, die vor dem sprunghaften Anstieg der Energie- und Strompreise abgeschlossen wurden.
Bislang konnten die gestiegenen Kosten durch höhere Preise für Ethanol ausgeglichen werden. Die Absatzpreise für Ethanol sind in letzter Zeit deutlich gesunken. Dies liegt vor allem an steigenden Importen in die EU und Großbritannien, insbesondere aus Brasilien und den USA. Hersteller dort profitieren von deutlich niedrigeren Energie- und Rohstoffpreisen.
Vor diesem Hintergrund wird CropEnergies weiterhin sorgfältig prüfen, ob es möglich ist, die aktuelle Kapazitätsauslastung ab Januar 2023 beizubehalten. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Anlage von Ensus in Wilton, Großbritannien, da gestiegene Erdgas- und Strompreise großen Druck auf die Profitabilität der Anlage ausüben. Die Anlage hat eine jährliche Produktionskapazität von 400.000 Kubikmetern erneuerbarem Ethanol, 350.000 Tonnen getrocknetem Tierfutter und bis zu 250.000 Tonnen biogenem CO2. In den nächsten Wochen wird die Unternehmensführung die Energie-, Getreide- und Ethanolmärkte genau beobachten und entscheiden, ob Kapazitätsanpassungen oder sogar eine vorübergehende Stilllegung einzelner Anlagen notwendig sind. Gleichzeitig appelliert CropEnergies an Entscheidungsträger in der Politik, Unternehmen mit einer energieintensiven Produktion zu unterstützen und gleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Ethanolmarkt sicherzustellen.
CropEnergies bestätigt jedoch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 und erwartet weiterhin einen Umsatz von 1,47 bis 1,57 (Vorjahr: 1,08) Milliarden Euro bei einem operativen Ergebnis von 215 bis 265 (Vorjahr: 127) Millionen Euro. Dies entspricht einem EBITDA von 255 bis 305 (Vorjahr: 169) Millionen Euro.
Der Ausblick basiert auf der Annahme eines weiterhin normalisierten Mobilitätsverhaltens. Allerdings sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weiterhin schwer abzuschätzen. CropEnergies geht aus heutiger Sicht grundsätzlich davon aus, dass ausreichend Rohstoffe für die Produktion von erneuerbarem Ethanol sowie von Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung stehen werden. Die weitere Verfügbarkeit und Preisentwicklung an den Energiemärkten ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt und vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen schwer abzuschätzen. Darüber hinaus wird erwartet, dass die EU-Mitgliedsstaaten ihre Beimischungsziele für Biokraftstoffe im Wesentlichen beibehalten und damit weiterhin eine hohe Kapazitätsauslastung ermöglicht wird. Darüber hinaus geht CropEnergies davon aus, dass die im Vergleich zum Vorjahr höheren Energie- und Rohstoffkosten auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres durch höhere Erlöse für Ethanol sowie für Lebens- und Futtermittel zumindest teilweise kompensiert werden können.